Ziel 3:
Gesundheit und Wohlergehen

Was sind die 17Ziele?
Die Agenda 2030 schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Die Agenda 2030 gilt für alle Staaten dieser Welt. Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten: Alle müssen ihren Beitrag leisten.

Ziel 3:
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
„Es ist Zeit, Gesundheitsfürsorge als Teil einer ’sozialen Infrastruktur‘ zu konstituieren, die Gesundheit als ein öffentliches Gut begreift, das allen verfügbar sein muss.“
medico international
„Es ist Zeit, Gesundheitsfürsorge als Teil einer ’sozialen Infrastruktur‘ zu konstituieren, die Gesundheit als ein öffentliches Gut begreift, das allen verfügbar sein muss.“
medico international
Gesundheit spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Wenn wir gesund sind, können wir zur Schule, Universität oder arbeiten gehen und Geld verdienen. Andersherum kann sich Stress, Arbeit oder auch Armut und wenig Essen zu haben negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Gesundheit ist also ein wichtiges Gut und ist unter anderem eine Voraussetzung dafür, dass Armut bekämpft werden kann.
Die derzeit größte Gefahr für die Gesundheit der Menschen weltweit ist die Covid-19 Pandemie. In jedem Land infizierten sich unzählige Menschen mit dem Virus. Weltweit wurden 3,7 Millionen Covid-19-Todesfälle gemeldet (Stand: Juni 2021), die meisten davon in Europa und Nordamerika. Die Fortschritte, die in den vergangenen Jahren in der weltweiten Gesundheitsversorgung erreicht werden konnten, wurden durch die Pandemie gestoppt oder zerstört.
Die Pandemie stellt auch eine enorme Belastung für die Gesundheitssysteme dar. In 90 Prozent aller Länder kam es zu mindestens einer Unterbrechung der grundlegenden Gesundheitsdienste. Gesundheitskräfte arbeiten schon lange an der Grenze ihrer Belastbarkeit.
Durch die Pandemie werden bestehende Ungleichheiten verstärkt. Das zeigt sich auch bei der Verteilung von Impfstoff gegen Covid-19. Während in Europa und Nordamerika im Juni 2021 bereits zwei Drittel der Bevölkerung mindestens einmal geimpft war, hatten in Subsahara-Afrika weniger als 2 Prozent der Menschen eine Impfdosis erhalten.
Zusätzlich zu den Todesfällen und Erkrankungen, die direkt durch Covid-19 bedingt sind, verschlechtert sich durch die andauernde Pandemie auch die Situation in anderen Gesundheitsbereichen.
In Ländern des Globalen Südens gehören Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt zu den häufigsten Todesursachen. Aber nur noch sehr wenige Frauen auf der Welt sterben daran, weil bei 83 Prozent der Geburten Fachpersonal dabei ist und bei der Geburt hilft. Diese Fortschritte werden jedoch durch die Covid-19-Pandemie gestoppt. Für das Jahr 2020 meldeten jedoch 35 Prozent der Länder Unterbrechungen in den Gesundheitsdiensten für Mütter, Neugeborenen und Kinder, sowie in den Ernährungsdiensten.
Die Zahl der weltweiten Neuinfektionen mit der Immunschwächekrankheit AIDS geht seit einigen Jahren zurück. 2010 erkrankten noch 2,1 Mio. Menschen an AIDS, 2019 waren es 1,7 Mio. Leider wurde so die Zielvorgabe, die Zahl der Neuinfektionen bis 2020 auf weniger als 500.000 zu reduzieren, nicht erreicht. Hauptgrund dafür ist, dass noch nicht alle Menschen gleichermaßen Zugang zu Präventionsmaßnahmen, Tests und Behandlung von HIV haben.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Zahl der Malariafälle im Jahr 2019 auf etwa 229 Millionen, 2017 waren es etwa 10 Mio. weniger. Im Kampf gegen Malaria fehlt es oft an finanziellen Mitteln, was durch die Covid-19-Pandemie nicht einfacher werden dürfte.
Die gesamte weltweite Sterberate ist bis 2020 zurückgegangen und die durchschnittliche Lebenserwartung ist für Jungen auf 69,8 Jahre und bei Frauen auf 74,5 Jahre gestiegen. Auch Impfungen haben geholfen, die Gesundheitssituation weltweit zu verbessern. Jedoch deuten die bisher verfügbaren Daten darauf hin, dass die Covid-19-Pandemie die Lebenserwartung stark gesenkt hat.
Aber nicht nur Krankheiten, sondern auch schlechte Wasser-, Hygiene- und Sanitärbedingungen beeinträchtigen die Gesundheit von vielen Menschen weltweit. Auch Luftverschmutzung durch Abgase vom Kochen, durch den Verkehr, die Industrie und Verbrennung von Abfällen lösen Krankheiten aus. Ein weiteres Problem ist, dass in mehr als jedem dritten Land auf 10.000 Menschen nur 10 Ärztinnen und Ärzte kommen und diese ungleich verteilt sind. Dadurch können viele Menschen bei Krankheiten nicht gut versorgt werden.
Wie ist die Situation in Deutschland?
Auch Deutschland ist von der Covid-19 Pandemie stark betroffen. Die ersten Covid-19 Infektionen in Deutschland wurden im Februar 2020 nachgewiesen. Bis Dezember 2021 infizierten sich über 7 Millionen Menschen mit dem Virus. Über 100.000 Menschen in Deutschland starben an Covid-19. Viele Menschen konnten sich gegen Covid-19 impfen lassen. Jedoch ist die Impfquote in Deutschland niedriger als in den europäischen Nachbarländern.
In Deutschland beträgt die Lebenserwartung bei Mädchen 83,4 Jahren und 78,6 Jahren bei Jungen. Das ist deutlich höher als der weltweite Durchschnitt und zeigt, dass Gesundheit und Wohlergehen entscheidend für ein langes Leben sind. Es gibt daher auch immer weniger Menschen, die unter 70 Jahren sterben (vorzeitige Sterblichkeit). Für die positiven Entwicklungen sind auch die steigenden Ausgaben für Gesundheit verantwortlich. Diese lagen 2019 durchschnittlich bei 4.944 Euro pro Kopf. Das sind 11,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Gesundheitsausgaben für das Jahr 2020 werden auf 425,1 Milliarden Euro geschätzt, wobei der Anteil der Pandemie-bedingten Kosten schwer abzuschätzen ist.
Die Covid-19-Pandemie hat aber auch in Deutschland eine Übersterblichkeit zur Folge. So lag die Anzahl der Sterbefälle im November 2021 20 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre.
Der Anteil an Jugendlichen und Erwachsenen, die gelegentlich oder ständig rauchen, ging in den letzten Jahren zurück. 2019 rauchten nur 6 Prozent der Jugendlichen, aber mehr als 20 Prozent der Erwachsenen. Die Ursache ungefähr jedes zwanzigsten Todesfalls ist das Rauchen, was die Lebenserwartung auf durchschnittlich 70,6 Jahre reduziert.
Obwohl die Menschen in Deutschland immer länger leben, steigt der Anteil von Jugendlichen und Erwachsenen, die übergewichtig sind. Fast die Hälfte aller Erwachsenen war 2017 übergewichtig. Dadurch leiden die betroffenen Menschen häufiger unter gesundheitlichen Problemen wie Diabetes und Bluthochdruck.
Gerade diese gesundheitlichen Probleme, die durch Rauchen und Übergewicht entstehen, machen eine Infektion mit dem Corona-Virus noch gefährlicher. Die Wahrscheinlichkeit, einen schweren Verlauf von Covid-19 zu erleiden, steigt durch diese Vorbelastungen.
Quelle: Daten: Robert Koch Institut (Stand: 22.12.2021), Grafik: Engagement Global
Mehr Informationen:
Ziele für nachhaltige Entwicklung, Bericht 2021, Vereinte Nationen
Nachhaltige Entwicklung in Deutschland, Indikatorenbericht 2021, Destatis
Indikatoren der UN-Nachhaltigkeitsziele, Daten für Deutschland, Destatis
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