Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern
Biologische Vielfalt und gesunde Ökosysteme sind die Grundlagen unseres Lebens: Mangrovenwälder schützen die Küsten vor Flut, Insekten bestäuben die Pflanzen, die wir essen, und Regenwälder wandeln CO² in Sauerstoff um. Deshalb ist die rasante Zerstörung von biologischer Vielfalt ein echtes Problem. Mehr als die Hälfte der Ökosysteme ist heute in schlechterem Zustand als noch vor 50 Jahren, oder wird nicht nachhaltig genutzt: Ihre genetische Vielfalt geht verloren, oder sie wurden – wie die Hälfte aller Regenwälder – bereits vollständig zerstört. Übernutzung durch intensive Landwirtschaft und die Folgen des Klimawandels gehören dabei zu den wichtigsten Ursachen. 2 Mrd. Hektar Land gelten weltweit als geschädigt.
Was beinhaltet Ziel 15?
- Schutz der Landökosysteme: Schutz von Wäldern, Wüsten, Feuchtgebieten.
- Artenvielfalt bewahren: Erhalt der Biodiversität und den Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
- Wälder nachhaltig bewirtschaften: Die Entwaldung beenden und Wald nachhaltig bewirtschaften und wiederherstellen.
Wie ist die Situation in Deutschland?
Fast die Hälfte der Flächen in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt.1 Produktionssteigerungen und immer intensivere Bewirtschaftung gehen auch an der Umwelt nicht spurlos vorbei. Jeden Tag verliert die Natur hierzulande eine Fläche von etwa 52 Hektar an Verkehr und Siedlungsbau.2 Durch schwere Maschinen werden Böden beschädigt, was wiederum zu Erosion und einem Verlust der Bodenfruchtbarkeit führen kann. Düngemittel stellen ein Risiko für Erde und Grundwasser dar, und die niedrige Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen schränkt tierische Nahrungsquellen und Lebensräume ein.
Das Insektensterben in Deutschland ist ein erschreckendes Beispiel für den Verlust der biologischen Vielfalt. Bei 96 % der Arten haben Insektenforscher*innen einen Rückgang festgestellt. Das hat nicht nur drastische Folgen für die Landwirtschaft selbst – an vielen Orten gibt es nicht mehr genügend Insekten, um Felder natürlich zu bestäuben – sondern bringt ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Die Anzahl der Vögel ist ebenfalls um 40 % geschrumpft, da Insekten ihnen als Nahrungsquelle dienen.
Die Schlüsselgebiete für die biologische Vielfalt, sind der Anteil der Land-und Süßwasserökosysteme, die unter Schutz stehen. In Deutschland liegt dieser Anteil mit 71,6 % (2023) höher als im weltweiten Durchschnitt, doch er stagniert seit 2010 Jahren nahezu. 3
Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.
Albert Schweitzer
Wie ist die Situation international?
Die Zerstörung der Landökosysteme hat weitreichende Konsequenzen: eine Million Tier- und Pflanzenarten sind akut vom Aussterben bedroht. In den letzten dreißig Jahren gab es einen Rückgang der Artenvielfalt um 10 %. Auch der anhaltende Waldverlust ist immer noch besorgniserregend. Der Anteil der Waldfläche an der gesamten Landfläche der Welt ging aber von 31,9 % im Jahr 2000 auf 31,2 % im Jahr 2020 zurück. Dies entspricht einem Nettoverlust von fast 100 Millionen Hektar, was nahezu der dreifachen Fläche Deutschlands entspricht.4
Weltweit stehen 44,3% (2022) der Landökosysteme unter Schutz, was eine deutliche Erhöhung zum Jahr 2000 darstellt, wo der Anteil noch bei 26,7 % lag. Bei den Süßwasserökosystemen stieg der Anteil von 28,1 auf 44,5 %. 3 Wie auch in Deutschland hat sich der Trend allerdings in den letzten Jahren deutlich verlangsamt. Noch immer sind damit weltweit über die Hälfte der Schlüsselgebiete biologischer Vielfalt nicht unter Schutz.
Die deutsche Bevölkerung ist durch ihre Konsum- und Produktionsweise auch mitverantwortlich für die globale Waldzerstörung Die wachsende Nachfrage nach Futtermitteln und Fleischprodukten, Bau- und Energieholz sowie Papierprodukten trägt dazu bei, dass große Flächen von Wäldern gerodet werden. Besonders die Soja-, Rindfleisch- und Palmölproduktion sind Hauptursachen für die Abholzung tropischer Regenwälder weltweit, wobei diese Industrien etwa 80% der Abholzung verursachen.5
Mehr Informationen:
Unterziele
Unterziel 15.1
Land- und Süßwasserökosysteme erhalten und wiederherstellen
Unterziel 15.2
Entwaldung beenden und geschädigte Wälder wiederherstellen
Unterziel 15.3
Wüstenbildung beenden und geschädigtes Land sanieren
Unterziel 15.4
Erhalt und Schutz der Bergökosysteme
Unterziel 15.5
Schutz von Biodiversität und natürlichen Lebensräumen
Unterziel 15.6
Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechte Aufteilung ihrer Vorteile
Unterziel 15.7
Beendigung von Wilderei und Handel mit geschützten Arten
Unterziel 15.8
Verhinderung invasiver, gebietsfremder Arten
Unterziel 15.9
Einbeziehung von Ökosystemen und Biodiversität in staatliche Planung
Unterziel 15.A
Erhöhung finanzieller Ressourcen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Ökosystemen und Biodiversität
Unterziel 15.B
Finanzierung und Anreize zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder
Unterziel 15.C
Maßnahmen zur Bekämpfung von Wilderei und Handel mit geschützten Arten
Unterziel 15.1
Land- und Süßwasserökosysteme erhalten und wiederherstellen
Unterziel 15.2
Entwaldung beenden und geschädigte Wälder wiederherstellen
Unterziel 15.3
Wüstenbildung beenden und geschädigtes Land sanieren
Unterziel 15.4
Erhalt und Schutz der Bergökosysteme
Unterziel 15.5
Schutz von Biodiversität und natürlichen Lebensräumen
Unterziel 15.6
Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechte Aufteilung ihrer Vorteile
Unterziel 15.7
Beendigung von Wilderei und Handel mit geschützten Arten
Unterziel 15.8
Verhinderung invasiver, gebietsfremder Arten
Unterziel 15.9
Einbeziehung von Ökosystemen und Biodiversität in staatliche Planung
Unterziel 15.A
Erhöhung finanzieller Ressourcen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Ökosystemen und Biodiversität
Unterziel 15.B
Finanzierung und Anreize zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder
Unterziel 15.C
Maßnahmen zur Bekämpfung von Wilderei und Handel mit geschützten Arten